KESS - was steckt dahinter?
Die Abkürzung K-e-s-s steht für:
K wie kooperativ
Gemeinsam für ein gutes Klima und ein gutes Miteinander sorgen. Regeln vereinbaren, Konflikte so lösen, dass keiner zu kurz kommt.
E wie ermutigend
Die Selbständigkeit der Kinder und Jugendlichen fördern. Ihnen zumuten, die Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen.
S wie sozial
Die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen nach Halt und Zuwendung wie nach Eigenständigkeit und Mitbestimmung erfüllen. Und darauf achten, dass sie die Bedürfnisse der Eltern und Erzieher:innen respektieren.
S wie situationsorientiert
Die im Moment gegebenen äußeren Bedingungen berücksichtigen und achtsam sein für die vorhandenen Möglichkeiten beim Kind, bei der Mutter, dem Vater, den Erzieher:innen.
Ablauf der Kurse
Die 5- bzw. 6-teiligen Kurse sind klar strukturiert: Impulsvorträge erläutern wichtige Inhalte. Übungen ermöglichen Vätern und Müttern, sich in ihr Kind hineinzuversetzen und ihren Erziehungsstil weiterzuentwickeln. Konkrete Anregungen für zu Hause helfen, das neu Gelernte direkt in die Praxis umzusetzen. Der Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern regt an, sich über den Kurs hinaus gegenseitig zu unterstützen. Für das Vertiefen zu Hause und für eigene Notizen sorgt ein Elternhandbuch. Inzwischen haben knapp 100.000 Mütter und Väter an einem Kess-erziehen-Kurs teilgenommen.
Die Haltung die dahinter steht
Die verschiedenen Elternkurse von Kess-erziehen stärken die Eltern-Kind-Beziehung in den jeweiligen Entwicklungsbereichen – beginnend bei Babys und Kindern im Krabbelalter bis hin zu Jugendlichen.
Sie setzen bei den Erfahrungen der Väter und Mütter an. Sie nutzen deren Stärken und Ressourcen. Dabei geht es nicht um Patentrezepte, sondern um eine achtsame, kooperative und respektvolle Haltung, die im Kurs vermittelt wird. Eltern lernen, sich in ihre Kinder hineinzuversetzen und sie besser zu verstehen.
Individualpsychologie nach Alfred Adler
Kess-erziehen basiert auf der Individualpsychologie von Alfred Adler und dem Psychologen und Pädagogen Rudolf Dreikurs. Entwickelt wurde die Kursreihe am Kess-erziehen-Institut für Personale Pädagogik in Bonn.
Nach der Individualpsychologie von Alfred Adler, einem Arzt und Psychologen, sind die zentralen sozialen Grundbedüfnisse des Menschen:
- dazugehören, sich geliebt fühlen
- wichtig sein, Bedeutung haben
- sich fähig fühlen, Einfluss nehmen
- sich geborgen und sicher fühlen
Diese Grundbedürfnisse sind eine wichtige Voraussetzung, damit sich Kinder gut entwickeln können. Stört ein Kind durch sein Verhalten, dann kann dies ein Signal dafür sein, dass es sich unsicher fühlt, weil es das Gefühl hat, ein Grundbedürfnis wird nicht erfüllt. Dort setzt Kess-erziehen an und versucht dem auf die Spur zu kommen.